Sanitätshäuser mit dem Lächeln

sorgen weltweit für Gesundheit

Grenzenlos: Von Kaiserslautern in die Karibik

 

Es ist schon ein Weilchen her, dass Andreas Lehnhardt an Bord der ‚Imagine‘ ging. Aber die Erinnerung an das, was er dabei erlebte, ist stets präsent. Der Orthopädietechnik-Meister aus dem Sanitätshaus Ank in Kaiserslautern unterstützte drei Wochen lang die Organisation Sailing4handicaps, die der vierfache Paralympics-Goldmedaillengewinner im Weitsprung, Wojtek Czyz, ins Leben gerufen hat. Auf der Karibikinsel St. Vincent versorgte Lehnhardt Patientinnen und Patienten mit Prothesen.

Autorin: Susanne Hoffmann

SAM: Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

© ANK Sanitätshaus + Orthopädietechnik GmbH

Andreas Lehnhardt: Meine Chefin, Christiane Ank-Kunze, kennt Wojtek Czyz und dessen Wohltätigkeitsorganisation Sailing4handicaps gut. Er und seine Frau Elena-Brambilla Czyz, beide waren erfolgreiche Leichtathleten, haben den Verein gegründet, um beinamputierte Menschen in entwicklungsschwachen Regionen kostenlos mit Prothesen zu versorgen. Dafür werden Freiwillige, Orthopädietechnikerinnen und -techniker, gesucht, die bereit sind, ihr gewohntes Arbeitsumfeld zu verlassen, um auf dem Katamaran Imagine zu arbeiten und zu wohnen. In meinem Fall plante Wojtek Czyz einen dreiwöchigen Einsatz auf der Karibikinsel St. Vincent.

SAM: Wie reagierten Sie, als Ihre Chefin fragte, ob Sie mitmachen wollen?

Andreas Lehnhardt: Ich war damals ungebunden und sehr gerne bereit zu helfen. Zwar war ich erst Geselle, aber dennoch mit genug Erfahrung ausgestattet.

SAM: Wie lief die Vorbereitung auf diese Unternehmung?

© ANK Sanitätshaus + Orthopädietechnik GmbH

Andreas Lehnhardt: Wojtek nahm vorab mit dem Krankenhaus in der Hauptstadt Kingstown Kontakt auf, um auszuwählen, welche Patientinnen und Patienten von uns versorgt werden können. Entsprechend schauten wir, was aus Deutschland mitgenommen werden muss und wo wir es herbekommen. Hersteller oder auch beispielsweise unser Sanitätshaus haben Prothesenfüße gespendet. Ansonsten ist die ‚Imagine‘ sehr gut ausgestattet mit einer kleinen OT-Werkstatt inklusive Werkbank, Bohrmaschine und Schleifkegeln, um die Prothesen anzufertigen und Prothesenschäfte vor Ort und nach Anprobe anzupassen.

SAM: Welche Personen wurden behandelt?

Andreas Lehnhardt: Das Krankenhaus hatte zehn Personen mit Unterschenkel- oder Oberschenkelamputation ausgewählt.

SAM: Wie sah Ihr Arbeitsalltag in der Karibik aus?

Andreas Lehnhardt: Bereits am Folgetag meiner Anreise ging es los: Im Krankenhaus nahm ich zehn Gipsabdrücke. Mit diesen Negativabdrücken kehrte ich zurück zum Schiff, wo ich sie alle hintereinander mit Gips ausgoss und modellierte. Anschließend wurden nacheinander die Prothesenschäfte hergestellt und aufgebaut. Mit allen Arbeitsschritten dauerte das ungefähr eine Woche. In der zweiten Woche haben wir die Patientinnen und Patienten ins Krankenhaus einbestellt und die Anproben durchgeführt. Die dritte Woche hielten wir uns frei für Nachbesserungen, z.B. wenn Prothesen zu kurz oder zu lang waren oder am Prothesenschaft etwas weggeschliffen werden musste.

SAM: Hat alles reibungslos funktioniert?

© ANK Sanitätshaus + Orthopädietechnik GmbH

Andreas Lehnhardt: Wir benötigten speziellen Modelliergips, den wir nicht aus Deutschland mitbringen, sondern vor Ort besorgen mussten. Wir klapperten dafür u.a. Zahnarztpraxen ab, um die benötigten Mengen zusammenzubekommen. Zudem ist der Prothesenaufbau Maßarbeit – ein Schiff, das immer mal schwankt, stellte mich da manchmal vor besondere Herausforderung, zumal wir und Wojtek den Anspruch hatten, immer hochwertige Prothesen herzustellen.

SAM: Was haben Sie von Ihrem Einsatz in der Karibik mitgenommen?

Andreas Lehnhardt: Es war eine sehr wertvolle Erfahrung. Beruflich, weil ich gelernt habe, flexibel und kreativ zu reagieren. Persönlich macht es einen demütig und dankbar, dass wir gut versorgt sind. Für viele ärmere Länder gilt das nicht. In St. Vincent z.B. bekommen nur diejenigen eine Prothese, die es sich leisten können. Umso wichtiger sind Initiativen wie Sailing4handicaps, mit denen man zwar nicht die ganze Welt retten, aber das Leben von einigen Menschen besser machen kann.

SAM: Herzlichen Dank für das interessante Gespräch!

Andreas Lehnhardt arbeitet seit mehr als 13 Jahren im Ank Sanitätshaus. Er hat dort bereits seine Lehre zum Orthopädietechnik-Mechaniker absolviert und 2021 den Meisterabschluss gemacht. Das ANK Sanitätshaus wurde 1957 in Kaiserslautern gegründet. Mittlerweile verfügt das Unternehmen mit rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über insgesamt zwölf Niederlassungen, vorwiegend in Kaiserslautern und Umgebung. Mehr über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erfahren Sie hier: www.ank-sanitaetshaus.de

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