„Laufen ist die ursprünglichste

Form der Fortbewegung”

Ein Interview mit dem Gesundheitsexperten Professor Dr. Ingo Froböse über das Laufen

 

„Laufen gelingt dann am besten, wenn man es langsam und mit Genuss macht”, sagt der Laufpapst Professor Dr. Ingo Froböse. Grund genug für das SANITÄTSHAUS AKTUELL MAGAZIN den renommierten Gesundheitsexperten zum Interview zu bitten.

Autor: Christian Sujata

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Sie werden in den Medien manchmal als „Laufpapst“  betitelt. Wie finden Sie diese Bezeichnung selbst und woher stammt ihre Leidenschaft für diesen Sport?

Dr. Ingo Froböse: „Papst“ ist mir zu dick aufgetragen. Ich bin lediglich ein Läufer mit viel Erfahrung. Meine Leidenschaft für den Sport habe ich von meinen Eltern in die Wiege gelegt bekommen, da sie selber sehr aktiv waren und mich schon sehr früh mit zum Sport genommen haben.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Ihr neues Buch trägt den Titel „Volkslaufbuch – Gesünder, schlanker, besser drauf!“. Was war Ihr Ansporn für dieses Werk?

Dr. Ingo Froböse: Mein Ansporn war, dass wirklich jeder laufen kann. Der Sport bietet so viele Möglichkeiten: Man bleibt fit und er eignet sich wunderbar, um Stress abzubauen sowie den Kopf freizubekommen. Mein Buch richtet sich an den ganz normalen Läufer, der etwas für sich
und seine Fitness tun will. Wir holen den Leser auf seinem Leistungsstand ab und geben Tipps zur Trainingssteuerung.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Sie sagen, ein Trainingsplan ist beim Laufen die Grundlage für ein komplett neues Körpergefühl. Was bedeutet das?

Dr. Ingo Froböse: Durch das gesteuerte Training lernt man besonders zu Beginn seine Belastungsgrenzen kennen. Und man lernt, die Signale seines Körpers richtig zu deuten. Das ist die Basis dafür, später selbst einschätzen zu können, wann der Körper überlastet ist und welches Tempo angeschlagen werden sollte, um bis zum Ende durchzuhalten.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Stimmt es, dass das Laufen ein sicheres Mittel gegen viele Erkrankungen ist?

Dr. Ingo Froböse: Ja! Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass regelmäßiges, moderates Training die Gesundheit nachhaltig verbessert und fördert. Es verringert das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 sowie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Wahrscheinlichkeit, koronare Herzerkrankungen zu erleiden. Auch der Bluthochdruck wird durch regelmäßige Bewegung gesenkt.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Auf welche Muskeln wirkt sich das Laufen aus?

Dr. Ingo Froböse: Insbesondere die Muskulatur der unteren Extremitäten wird durch die intensive Belastung beim Laufen gefordert. Je nach Geländebeschaffenheit können die Strukturen noch unterschiedlich stark beansprucht werden. Bei Bergaufläufen muss beispielsweise die Wadenmuskulatur stark arbeiten, während bei Bergabläufen eine Beanspruchung der Oberschenkel zu spüren ist.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Und welche Auswirkung hat das Laufen auf das Gehirn?

Dr. Ingo Froböse: Laufen steigert die Durchblutung und es ist eine vermehrte Sauerstoffaufnahme zu verzeichnen. Davon profitiert auch das Gehirn, weil es vermehrt mit Sauerstoff versorgt wird. Dadurch fühlen wir uns fitter, können uns besser konzentrieren
und sind leistungsfähiger.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Kann man zu alt sein, um mit dem Laufen anzufangen?

Dr. Ingo Froböse: Ein klares Nein! Laufen ist die ursprünglichste Form der Fortbewegung und jeder beherrscht sie seit seiner Kindheit. Wir müssen keine komplizierte Technik erlernen und
können direkt vor der Haustür starten. Achten Sie aber immer darauf, die richtige Intensität und Dauer zu wählen. Übertreiben Sie es nicht bei den ersten Laufeinheiten, sondern steigern Sie sich nach und nach, damit die Strukturen des Körpers Zeit haben, sich an die neue Belastung zu gewöhnen.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Wie würden Sie diejenigen unserer Leser, die sich bisher nur wenig dem Laufen gewidmet haben, davon überzeugen?

Dr. Ingo Froböse: Laufen steckt in unseren Genen und deswegen ist es die einfachste und beste Sportart für uns. Angst davor muss niemand haben, denn Laufen gelingt dann am besten, wenn man es langsam und mit Genuss macht. „Lange langsam, um besser zu werden!“, das ist mein Motto und sollte jeden anspornen, es zu versuchen

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Herzlichen Dank für das Gespräch!

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