Inkontinenz und individuelle Bedürfnisse

Die Wahl des richtigen Hilfsmittels ist bei Inkontinenz entscheidend

 

Harninkontinenz ist ein weit verbreitetes Problem. Allein in Deutschland leiden rund zehn Millionen Frauen und Männer jeder Altersklasse unter dem unkontrollierten Harnverlust. Dabei ist die Inkontinenz, wie oft angenommen, keine eigenständige Erkrankung, sondern stellt eine Begleiterscheinung oder Folgeerkrankung dar. Neben verschiedenen Therapieformen bieten aufsaugende Hilfsmittel eine wichtige Unterstützung im Alltag.

Autorin: Agata Henkel

Ein breites Angebot an verschiedenen aufsaugenden Hilfsmitteln stellt Betroffene und Pflegende oft vor die entscheidende Frage: Welches Produkt ist am besten geeignet? Dabei unterscheiden sich die einzelnen Hilfsmittel nicht nur in ihrer Form, Größe und Saugstärke. Auch qualitative Unterschiede sind immer wieder festzustellen. Des Weiteren differenziert man zwischen Produkten nur für Frauen, nur für Männer sowie geschlechtsneutralen Produkten. Die Aufteilung resultiert aus der unterschiedlichen Anatomie beider Geschlechter.

Maximale Sicherheit, Trockenheit und Geruchsschutz

Für eine optimale Versorgung ist auch die Qualität der Hilfsmittel entscheidend. Hochwertige Produkte haben eine optimale Passform, sind atmungsaktiv und schaffen die Verbindung zwischen Diskretion und Komfort. Die Produkte sollten dem Betroffenen maximale Sicherheit, Trockenheit und Schutz vor Gerüchen sowie Rücknässung bieten. Zudem erleichtert eine benutzerfreundliche Handhabung der Hilfsmittel den täglichen Umgang mit Inkontinenz.

Mangelndes Wissen über Produkte und deren Anwendung führt dazu, dass die falschen Hilfsmittel gewählt werden. Um dies zu vermeiden, ist eine professionelle Beratung, zum Beispiel durch das Fachpersonal in Sanitätshäusern ratsam. Die Wahl des richtigen Hilfsmittels hängt nämlich von verschiedenen Faktoren ab: Neben Art und Ausprägung der Blasenschwäche, spielen die aktuelle Lebenssituation sowie die individuellen Bedürfnisse des Betroffenen eine wesentliche Rolle.

Um das richtige Hilfsmittel wählen zu können, muss zuerst ermittelt werden, welche Harnmenge der Betroffene täglich verliert. Zu beachten ist hier, dass die Urinmenge je nach Tageszeit variieren kann. So ist es beispielsweise möglich, dass der Urinverlust in der Nacht höher ist, als am Tag. Dementsprechend wird nachts ein anderes Hilfsmittel als tagsüber benötigt. Die Verwendung eines Miktionstagebuchs, in dem über mehrere Tage die aufgenommene Trinkmenge sowie die Harnmenge dokumentiert werden, kann dabei helfen, den Inkontinenzgrad zu bestimmen. Im Allgemeinen lässt sich Inkontinenz in folgende Schweregrade einteilen: Töpfcheninkontinenz, leichte, mittlere, schwere und sehr schwere Inkontinenz. Sobald ermittelt wurde, welche Urinmenge vom Produkt aufgenommen werden muss, kann geschaut werden, welche Hilfsmittel in Frage kommen.

Verschiedene Hilfsmittel für individuelle Bedürfnisse

Aufsaugende Hilfsmittel lassen sich prinzipiell in folgende Produktgruppen einteilen: Einlagen, Vorlagen, Inkontinenzslips und Inkontinenzhosen. Um das richtige Hilfsmittel zu finden, kann ein Beratungsgespräch im Sanitätshaus mit dem Lächeln behilflich sein. Anhand des Inkontinenzgrads sowie der individuellen Bedürfnisse können die richtigen Hilfsmittel gewählt und somit eine optimale Inkontinenzversorgung gewährleistet werden.

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