Es läuft für Annika Schmitz

Technisches Hilfsmittel befreit Annika Schmitz von Schienen

 

Annika Schmitz erlitt noch im Mutterleib einen Schlaganfall, der bei ihr von Geburt an für körperliche Einschränkungen sorgte. Als sie vor einigen Jahren nicht länger Schienen tragen wollte, suchte das Sanitätshaus Mönks + Scheer für sie nach einer passenden Versorgungsalternative. Das SANITÄTSHAUS AKTUELL MAGAZIN berichtet für Sie über eine medizintechnische Erfolgsgeschichte.

Autor: Christian Sujata

Viele Menschen blicken als Erwachsene mit einem wohligen Gefühl auf ihre Kindheit zurück. Wie sorgen-, gefahren- und pflichtenlos doch die frühen Lebensjahre den meisten rückblickend erscheinen. Für Annika Schmitz aus dem niederrheinischen Kalkar hielt das Leben dagegen schon vom Start an einige Hürden parat: Sie erlitt vor rund 18 Jahren bereits im Mutterleib einen Schlaganfall.

Nach aktuellen Schätzungen erleiden pro Jahr 300 bis 500 Kinder einen Schlaganfall. Bei einem Drittel davon ereignet sich die Erkrankung des Gehirns während oder kurz nach der Geburt. Bei einem kleinen Teil sogar noch im Mutterleib. Die Babys können dann eine Körperhälfte nicht richtig benutzen, manchmal hängt zudem die betroffene Gesichtshälfte leicht nach unten. Auch Teile von Annika Schmitz‘ linker Körperhälfte waren von Geburt an mehr oder weniger stark von einer Lähmung betroffen. Botoxspritzen und Schienen halfen ihr dennoch Laufen zu lernen. Hilfe und Beratung erhielt sie in den Folgejahren von den Experten aus dem Sanitätshaus. „Wir betreuen Annika Schmitz schon von klein auf. Sie wurde jahrelang mit individuellen Unterschenkelorthesen versorgt“, berichtet Dirk Fischer, Orthopädietechniker beim Sanitätshaus Mönks + Scheer in Kleve. Als vor drei Jahren eine neue Versorgung anstand, wandte sich die damals 14-jährige vertrauensvoll an Fischer. „Sie teilte mir mit, dass sie keine Lust mehr hat, weiter Schienen zu tragen, da sie in ihrem Umfeld so immer wieder auf ihr Handicap angesprochen würde“, so der Orthopädietechniker. Da Dirk Fischer merkte, dass die Situation für das Mädchen zu einer immer größeren Belastung wurde, machte er sich auf die Suche nach einer alternativen Versorgungsmethode.

© Kurier am Sonntag/Michael Terhoeven

Fündig wurde Fischer beim WalkAide, einem Gerät, das keinen Abbau der Muskulatur hervorruft, dem Patienten ein Barfußlaufen ermöglicht und somit eine Alternative zu herkömmlichen Peronaeusfedern (welche thermoplastisch verformbar sind und bei schlaffer Lähmung der Fußhebermuskulatur und geringer Mobilität des Patienten eingesetzt werden) bietet. „Sowohl das Sanitätshaus Mönks + Scheer als auch ich persönlich als Techniker sind schon seit einigen Jahren zertifiziert, um Versorgungen mit diesem System durchführen zu können“, erklärt Fischer. Dabei handelt es sich um eine auf den Nutzer eingestellte Fußhebeorthese, die aus einem batteriebetriebenen Einkanal-Stimulator, zwei Elektroden und Verbindungen besteht. „Über den Nerv wird dem Muskel der Befehl gegeben, die Fußspitze beim Laufen im richtigen Moment anzuheben. Frau Schmitz testete das Gerät vier Wochen lang, um herauszufinden, ob sie davon profitiert und auch, ob es in ihr häusliches Umfeld passt“, so Fischer weiter. Und es passte. Annika Schmitz war schnell von ihrem neuen Hilfsmittel begeistert. Sie berichtete dem Orthopädietechniker, dass sie damit sofort viel besser und flüssiger laufen konnte. Auch ihren Fuß nahm sie plötzlich ganz anders, viel intensiver
wahr.

Dirk Fischer setzt das System mittlerweile bei Patienten mit den unterschiedlichsten Grunderkrankungen, wie Schlaganfall, Multiple Sklerose oder inkomplette Querschnittslähmung ein. „Ich rate jedem Patienten mit einer der genannten Erkrankung, sich an ein zertifiziertes Sanitätshaus zu wenden, um herauszufinden, ob die Technik eine Alternative zur vorhandenen Versorgung sein kann.“ Neben der Technik, bedarf es für Fischer aber noch einer zweiten wichtigen Stellschraube, damit Patienten die Bewegungsläufe wieder richtig erlernen können: „Ärzte, Physiotherapeuten und Orthopädietechniker müssen ein gut funktionierendes Netzwerk bilden und eng zusammenarbeiten, um so die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.“

Bei Annika Schmitz war dies der Fall. Dank der Experten aus dem Sanitätshaus und der Medizin sowie des passenden Hilfsmittels hat sich ihr Gangbild stark verbessert und hilft ihr nun all ihre nahen Ziele, wie den Führerschein und Abitur zu machen sowie anschließend ein soziales freiwilliges Jahr im Ausland zu absolvieren, zu verwirklichen.

Mehr Informationen über das Sanitätshaus mit dem Lächeln erhalten Sie auf der Seite: www.moenks-scheer.de

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