Die Magie der Natur

Wie Natur und Umwelt den Menschen positiv beeinflusst

 

Sonntags sind Parks und Wanderwege voll, uns Menschen zieht es ins Grüne. Kein Wunder, denn der Aufenthalt in der Natur fördert die Gesundheit. Also nichts wie raus! Je mehr Natur, desto besser.

Autor: Jana Pajonk

Ich habe Glück: Wenn ich aus dem Fenster sehe, sind da Bäume. Gleich vor meiner Tür beginnt ein Erholungsweg entlang eines kleinen Flüsschens, nur 150 Meter entfernt beginnt der Stadtforst. Diese Orte suche ich auf, wenn mein Kopf vor Nachdenken qualmt, wenn die Emotionen im Umgang mit meiner pubertierenden Tochter hochkochen, wenn ich mich müde fühle – oder einfach weil die Sonne scheint. Schon nach einer halben Stunde am Wasser entlang oder im Wald sind meine Gedanken klarer, die Emotionen haben sich gelegt und ich fühle mich erfrischt. Wissenschaftler wundert das nicht. Es gibt unzählige Studien, die die positive Wirkung der Natur auf uns Menschen belegen.

Blutdruck und Blutzucker senken

In einer japanischen Studie wurde einigen Menschen mit Bluthochdruck eine Woche im Freien verordnet. Ihr Gesundheitszustand verbesserte sich deutlich. Auch der Blutzucker sinkt beim Aufenthalt im Grünen. Australische Wissenschaftler konnten zeigen, dass Grünflächen in Wohnortnähe sogar das Risiko senken, an Diabetes zu erkranken. Bereits 1984 hatte der
US-amerikanische Wissenschaftler Roger S. Ulrich belegt, dass allein der Blick ins Grüne die Gesundheit fördert. Er erhob Daten von Patienten im Krankenhaus, Insassen eines Gefängnisses und Menschen in Büros. Überall da, wo die Menschen die Natur vor Augen haben, waren sie gesünder, weniger gestresst oder schneller wieder auf den Beinen.

Seelisches Gleichgewicht finden

Neben diesen messbaren Wirkungen unterstützen Wälder und Wiesen auch unser seelisches Wohlbefinden. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Also ich kenne keinen Ort, an dem Stress
schneller verfliegt und ich meine Mitte so rasch wiederfinde wie im Wald oder an einem Fluss. Und anstatt sie jetzt mit weiteren Studien und Statistiken zu langweilen, erzähle ich Ihnen lieber von meinem Besuch in der Wildnisschule vor einiger Zeit:

 

Es ist ein kühler Herbsttag. Ich parke am Rande eines kleinen Wäldchens, da kommt der Wildnispädagoge auf mich zu. Martin Schreiber begrüßt mich freundlich und lenkt meine Aufmerksamkeit sofort auf die Umgebung. „Haben Sie den Vogel gehört?“, fragt er. „Mit seinem Ruf warnt er die anderen Waldbewohner.” Den Namen des Vogels verrät er mir nicht. „Ich gebe Hinweise, um die Neugier zu wecken. Das nennt man Coyote-Mentoring”, erklärt er. „Diese alte Methode der Naturvölker nutzen wir in der Wildnisschule. Wir wollen den Kontakt zur Natur herstellen – und nicht in erster Linie Wissen vermitteln.”

Wir setzen wir uns auf einen erhöhten Platz im Norden, der Himmelsrichtung des Überblicks. Martin zündet in einer großen Muschel etwas getrockneten Salbei an. Reihum bekommt jeder die Schale in die Hand. Der Rauch, die wärmende Sonne und das offene Gespräch über mein momentanes Gefühl katapultieren mich mitten ins Hier und Jetzt. Der Alltagsstress ist fern. Dann streifen wir über Wiesen und durch den Wald. Martin macht uns aufmerksam auf Furchen am Rand, die Wege der Rehe. Biber haben einen Baum gefällt, wir bestaunen ihren Bau, finden eine Buntspechtfeder und begutachten Spuren – war hier ein Wolf unterwegs? Und dann üben wir, uns lautlos fortzubewegen. Am Ende des Tages fühle ich mich bereichert, voller Energie und spüre die angenehme Frischluftmüdigkeit. Ich fühle mich gesund…

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