Ratgeber Hautgesundheit

Interview über Hautgesundheit mit der Fachärztin Dr. med. Tanja C. Fischer

 

Dr. med. Tanja C. Fischer ist Fachärztin für Dermatologie sowie Venerologie, Allergologie, und ärztliche Leiterin am Haut- und Lasercentrum Potsdam-Berlin. Das  SANITÄTSHAUS AKTUELL MAGAZIN sprach mit ihr über die verschiedenen Auslöser sowie Ursachen für Hautprobleme oder -krankheiten. 

Autor: Christian Sujata

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Frau Dr. Fischer, fast jeder hat schon mal unter juckender Haut gelitten. Was sind die häufigsten Symptome dafür?

Fischer: Dafür gibt es unterschiedliche und vielfältige Ursachen. Haut kann sowohl „unsichtbar“ als auch mit optisch deutlich sichtbaren Hautveränderungen jucken. Generell neigt natürlich insbesondere trockene Haut zu Juckreiz. Es können aber auch systemische Ursachen – wie Nierenleiden, Leberleiden, Diabetes mellitus oder eine Schilddrüsenerkrankung – sowie infektiöse Ursachen – wie Pilze, Bakterien oder Viren – vorliegen. Nicht zuletzt tritt ein Juckreiz auch im Rahmen von Hauterkrankungen auf: Dazu gehören Neurodermitis, Hauttrockenheit oder Schuppenflechte.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Warum kommt es zu Rötungen unserer Haut?

Fischer: Eine Hautrötung entsteht durch eine Gefäßerweiterung. Ursachen, die zu einer Rötung führen sind von vielerlei Art. Eine gründliche ärztliche Untersuchung ist deshalb sehr wichtig, um herauszufinden, ob ein Sonnenbrand, Infekte, Arzneimittelreaktionen, chronisch entzündliche Hauterkrankungen, Stauungserscheinungen bei Venenleiden oder auch ein Feuermal dahinterstecken.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Was steckt hinter braunen Hautflecken?

Fischer: Braune Hautflecken werden durch den Farbstoff Melanin bedingt, beispielweise bei Sommersprossen, Leberflecken, Altersflecken oder Muttermalen. Einfluss auf die Melanin-Bildung hat vor allem das Sonnenlicht. Weitere Faktoren sind die individuelle Veranlagung, der Stoffwechsel und die Hormone des Betroffenen. Bräunliche Hautflecken können auch nach Reizungen der Haut entstehen, zum Beispiel durch eine Wunde oder Hautentzündung.

© Dr. med. Tanja C. Fischer

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Welche Auslöser kommen für Hauterkrankungen infrage?

Fischer: Eine Vielzahl von System-Erkrankungen können zu Hauterscheinungen führen, beispielweise rheumatologische Krankheiten. Teilweise zeigen sich diese Erkrankungen überhaupt erstmals an der Haut und häufig werden so die Diagnosen gestellt. Infektiöse Erkrankungen wie Borreliose oder Syphilis äußern sich ebenfalls mit Hautveränderungen. Auch bestimmte Darm- und Lebererkrankungen sowie Organleiden (beispielsweise Nierenerkrankungen) hinterlassen Spuren an der Haut. Nicht zuletzt kann eine Hauterkrankung auch durch psychische Ursachen hervorgerufen werden. Dies müsste im Einzelfall natürlich ganz genau abgeklärt werden.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Was passiert beim Alterungsprozess mit unserer Haut?

Fischer: Aus biologischer Sicht verliert die Haut an Elastizität, vor allem in der Lederhaut. Auch das Unterhautfettgewebe bildet sich zurück, zusätzlich geht der Wassergehalt der Haut zurück, da sich unter anderem die körpereigenen Hyaluronsäuren zurückbilden. Die Alterung unserer Haut hat nicht nur biologische Gründe, auch die Lichtalterung spielt eine wesentliche Rolle dabei. UV-Licht erzeugt freie Radikale, die indirekt die kollagenen Fasern schädigen und damit die Straffheit der Haut frühzeitig reduzieren sowie das Hautbild gröber erscheinen lassen. Neben dieser kosmetischen Veränderung, können die durch UV-Licht bedingten freien Radikalen die Hautzellen der Oberhaut schädigen, was im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führt.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Was würden Sie als Schutzmaßnahme dagegen empfehlen?

Fischer: Der korrekte Sonnenschutz auf den jeweiligen Hauttyp abgestimmt, ist immens wichtig und der beste Schutz. Insbesondere die sogenannten Sonnenterrassen wie Nase, Lippen, Ohren und Dekolletee dürfen auf keinen Fall vergessen eingecremt zu werden. Außerdem rate ich jedem, seine Haut regelmäßig ärztlich auf Vorzeichen von Hautkrebs untersuchen zu lassen. Die Kosten für die Hautkrebsvorsorge werden alle zwei Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen
übernommen.

SANITÄTSHAUS AKTUELL Magazin: Herzlichen Dank für das Gespräch!

 

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